Kurt Signer

Das Lebenszyklusmodell ist ein wegleitender PPP-Kerngedanke für die Weiterentwicklung des Immobilienmanagements der öffentlichen Hand.

PPP-Projekte in der Schweiz

Liebefeld Käsekulturen

Der Bund, vertreten durch Agroscope, dem Kompetenzzentrum des Bundes für die Forschung in der Land- und Ernährungswirtschaft, hat zusammen mit dem Verband Schweizer Milchproduzenten SMP, dem Dachverband der gewerblichen Käsereien  Fromarte und 14 Sortenorganisationen eine öffentlich-private Partnerschaft zum Schutz der einzigartigen Schweizer Käsekulturen gegründet.

Agroscope Liebefeld Bild: Carole Parodi
Agroscope Liebefeld Bild: Carole Parodi

 

Allgemeine Angaben

Projektname:Liebefeld Käsekulturen
Projektbeschrieb:Die Qualitätsführerschaft vieler Schweizer Käsesorten auf dem nationalen und internationalen Markt hängt im Wesentlichen von qualitativ hochstehenden Bakterienkulturen und deren Reproduktion ab. Mit  dem Ziel, die langfristige Kulturenreproduktion zugunsten der Schweizer Käsehersteller zu sichern und die Verantwortung zu teilen, geht  Agroscope mit der Branche eine Public Private Partnership (PPP) ein. Wie bis-her pflegt Agroscope die Stammsammlung und reproduziert die Kulturen für die Schweizer Käsereien, neu aber im Auftrag der Milchbranche. Diese Zusammenarbeit hat Modellcharakter für den Agrarsektor und hilft, einzigartiges wissenschaftliches Know-how für die Schweizer Milchwirtschaft in der Schweiz zu sichern.
Verantwortlichkeiten:
Zwei Verträge regeln und sichern die langjährige Zusammenarbeit zwischen Agroscope und der Milchbranche: Kernstück ist der Vertrag zum Gesamteigentum. Darin festgehalten ist, dass die Stammsammlung – diese enthält aus der Schweizer Milchwirtschaft stammende Mikroorganismen – im physischen Besitz des Bundes bleibt. Die Kulturen aus der Milchwirtschaft stehen in Zukunft rechtlich im Gesamteigentum der Branche und des Bundes. Sämtliche Produzenten von Schweizer Käse sowie anderer fermentierter Milchprodukte haben einen wettbewerbsneutralen Zugang zu den reproduzierten Kulturen. Kulturen dürfen nicht ins Ausland verkauft werden. Agroscope verpflichtet sich zur Weiterführung der Käse- und Kulturenforschung sowie der Beratung.
 
Ein zweiter Vertrag bezieht sich auf die Reproduktion. Er regelt die für die Reproduktion und den Vertrieb von Kulturen aus der Stammsammlung notwendigen Rollen und Verantwortlichkeiten der PPP-Partner. Die Liebefeld Kulturen AG lässt dabei die Kulturen im Lohnauftrag durch Agroscope reproduzieren; die AG verkauft die Kulturen an die Endbezüger. Die Branche beteiligt sich an der Pflege und Bewahrung der Stammsammlung.
Zeitplan:Die Verträge treten 2019 in Kraft und sind vorerst auf die Dauer von   20 Jahren angelegt. 


  „Schweiz aktuell“, SRF, vom 29.11.2018

    

 

Stand: Dezember 2018

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