Guido Grütter
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Medienmitteilung der BIMA Energie AG vom 23. Juli 2015 |
Geschichte
Die Biogasanlage in Münchwilen wurde im Jahr 2011 in Betrieb genommen. Da ein Anlagenteil - die sogenannte Ultrafiltration - die Leistung nicht erreichte, stagnierte die Gasproduktion etwa bei der Hälfte der Sollmenge. Daraus ergaben sich entsprechend höhere Produktionskosten. Die Städte Wil und Winterthur wollten diesen erhöhten Biogaspreis auf Grund politischen Drucks ihrer Parlamente nicht mehr zahlen und zogen sich aus dem Projekt zurück: In der Folge geriet die Biorender AG in Konkurs. Am 19. März 2015 wurde die Liegenschaft/Anlage durch Jacques Hunziker, dessen Familie den Vorgängerbetrieb aufgebaut hatte, aus dem Konkurs ersteigert. Er konnte dabei auf die Unterstützung von rund einem Dutzend Geldgebern zählen.
Neue Betreiberin
Zwischenzeitlich wurde als neue Betreiberin die BIMA Energie AG gegründet, welche die Anlage demnächst in ihr Eigentum übernehmen wird. Im August soll das Aktienkapital von derzeit 100‘000 Franken in einem ersten Schritt auf 2,3 Mio. Franken erhöht werden, mit einer Option auf weitere Kapitalaufstockungen. Damit wird die neue Betreibergesellschaft mit einer soliden Kapitalbasis versehen. Zu den Investoren zählen verschiedene Privatpersonen und Firmen, welche an die Zukunft der Anlage in Münchwilen glauben und diese auch im Sinne der Produktion von umweltfreundlichem Biogas weiterführen wollen. Wichtig ist dabei die technische und finanzielle Unterstützung des beim Bau bereits engagierten Ingenieurunternehmens.
Liegenschaft
Die Liegenschaft befindet sich in Münchwilen TG und ist an das Netz der Gasversorgung Wil angeschlossen. Sie befindet sich nahe der Autobahnausfahrt und ist mit einer 40 Tonnen-Zufahrt erschlossen. Das Gelände umfasst über 6‘400 m2 , darauf sind in kompakter Bauweise mehrere grosse Produktionshallen, die Fermenter für die Biogasproduktion, die Anlagen für die Gasaufbereitung, eine eigene Kläranlage und Abluftbehandlungsanlage, verschiedene Silos und Tanks sowie ein Bürogebäude platziert.
Anlagenkonzept
Die Anlage kann nahezu alle organischen Rohstoffe verwerten, insbesondere aber tierische Schlachtabfälle und Fette, welche gegenüber dem Grüngut einen wesentlich höheren Energieinhalt aufweisen und damit eine ergiebigere Biogasproduktion ergeben. Die Rohwaren werden nach der Anlieferung sterilisiert und thermisch aufgeschlossen, anschliessend wird diese homogenisierte Organik in grossen Fermentern vergärt. Damit können auch seuchenbehaftete Rohstoffe sicher verwertet werden. Das entstehende Biogas wird über eine einwandfrei funktionierende Gasaufbereitungsanlage in das regionale Erdgasnetz eingespeist. Alternativ wäre es möglich, einen Teil des Rohgases durch ein Blockheizkraftwerk in elektrischen Strom umzuwandeln und die dabei entstehende Abwärme für die Sterilisation der Rohwaren zu verwenden.
Das neue Vergärungsverfahren bietet eine integrale Entsorgungsmöglichkeit für Metzgereien, Schlachtbetriebe, Speisereste von Grossverteilern und Gastrobetrieben sowie zur Verwertung aller organischen Reststoffe. Selbst verpackte Lebensmittel können mittels einer modernen Auspackanlage einer sinnvollen ökologischen Verwertung zugeführt werden und landen so nicht mehr in der Verbrennung. Da die aufwändige Trennung der verschiedenen Rohwaren entfällt, kann die Entsorgungslogistik sehr rationell erfolgen.
Betriebsübernahme per 1. November 2015
Nach dem Konkurs der Biorender AG wurde die Biogasanlage vom Konkursamt und des Kantons Thurgau an die Jakob Bösch AG vermietet, welche die Anlage seit April letzten Jahres primär zur Verwertung von Speiseresten betreibt. Nach Ablauf dieses Mietverhältnisses kann die BIMA Energie AG den Betrieb per 1. November 2015 übernehmen. Die nötigen organisatorischen und technischen Anpassungen sind in Vorbereitung. Vorgesehen ist, dass in der Anlage neben Speiseresten künftig auch wieder Schlachtabfälle und Fette verarbeitet werden. Die dafür nötigen Rohwarenmengen konnten bereits weitgehend gesichert werden.
Biogas ist sehr gefragt
Im Bestreben nach einer CO2-neutralen Energieproduktion ist Biogas immer begehrter. Zahlreiche Gasversorger und Tankstellenbetreiber mischen es dem konventionellen Erdgas als ökologische Komponente bei oder bieten einen entsprechenden Produktemix an. Auch für ökologisch orientierte Unternehmen wird Biogas zunehmend attraktiver, insbesondere durch die vom Bundesrat beschlossene Erhöhung der CO2-Abgaben. Da der Bedarf an Biogas in der Schweiz deutlich ansteigend ist und die inländischen Produktionsmengen nicht genügen, greifen einzelne Gasversorger bereits heute auf Importe zurück. Vielfach wird das im Ausland produzierte Biogas jedoch aus Rohstoffen hergestellt, welche eigentlich als Futtermittel dienen sollten. Aus diesem Grund ist importiertes Biogas ökologisch kritisch zu hinterfragen.
Eckwerte der Anlage:
Verwaltungsrat der BIMA Energie AG:
Kontakt:
BIMA Energie AG
bis 31.10.2015: Sirnacher Strasse 12, 9542 Münchwilen
ab 1.11.2015: Sigensee, 9542 Münchwilen
info@bima-energie.ch
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