Jacky Gillmann
PPP erfordert Überlegungen übers reine Bauen hinaus, was für alle Beteiligten von Vorteil ist.
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Den erneuerbaren Energien gehört die Zukunft. Ob Sonnen- und Windenergie, Wasserkraft, Biomasse oder Erdwärme: Dank technologischer Fortschritte, zunehmender Wettbewerbsfähigkeit und positivem Image verfügt die Erzeugung erneuerbarer Energien über optimale Wachstumsprognosen. Langfristig könnte die Biogasgewinnung aus Haushaltsabfällen, Abfällen der Lebensmittelindustrie, Gülle, Mist und landwirtschaftlichen Reststoffen gemäss Experten fünf Prozent des aktuellen Schweizer Energiebedarfs decken. Gefragt sind nach Überzeugung des Vereins PPP Schweiz innovative Ideen, wegweisende Projekte und unterschiedliche Finanzierungswege. Wie eine Informationsveranstaltung des Vereins aufzeigte, können verschiedenartige Lösungskonzepte zu diesem Ziel führen.
Drei zukunftsweisende Anlagen
Seit kurzem ist die grösste Biogasanlage der Schweiz in Münchwilen (SG) in Betrieb. Die Biorender AG als Produktions- und Betreibergesellschaft der Biogasanlage gewährleistet eine umweltfreundliche Umwandlung von organischen Rest- und Abfallstoffen in Biogas. Biorender ist ein unternehmerorientiertes Konzept, welches die ökologischen, energiepolitischen und wirtschaftlichen Faktoren optimal zu berücksichtigen versucht. Aktionäre sind verschiedene Ostschweizer Städte und Gemeinden, die Hunziker Food Recycling AG und die Erdgasversorgung Toggenburg Werdenberg AG. Die Finanzierung der Anlage erfolgte mit Unterstützung eines ostschweizerischen Bankenkonsortiums.
Seit 2009 produziert die SwissFarmerPower Inwil AG (SFPI) aus biogenen Abfällen Biogas. Auch hier nutzen öffentliche und private Institutionen Synergien: Aktionäre der SFPI sind die Erdgas Zentralschweiz AG, eine Tochtergesellschaft der EWL Energie Wasser Luzern, 70 Landwirte, die fenaco und die Weiherhus-Kompost AG. Das Luzerner Biogas wird als CO2-neutraler Treibstoff für Erdgasfahrzeuge an den Biogas-Tankstellen der EWL verkauft. Der neben Biogas entstehende Kompost und Flüssigdünger dient der Landwirtschaft und dem Gartenbau. Die Investitionen der Anlage beliefen sich auf rund 27 Mio. Franken, nach drei Jahren rechnet man mit schwarzen Zahlen.
Seit 1973 steht die AVAG-Gruppe (AG für Abfallverwertung AVAG) im Dienst von 146 Gemeinden der Region Berner Oberland, Aare-, Gürbe- und Emmental. Gemeinsam mit lokalen Partnern und spezialisierten Weiterverarbeitungsbetrieben stellt sie die wirtschaftliche und umweltgerechte Abfallentsorgung für über 300'000 Einwohner sicher. Unter anderem betreibt die AVAG regionale Entsorgungszentren mit Separatsammlungen für verschiedenartige Wertstoffe, sorgt für die thermische Verwertung von Abfall und Klärschlamm in der KVA Thun und ist mit 51 Prozent am Biomassezentrum in Spiez beteiligt. Dieses gewährleistet die Verarbeitung von Grünstoffen und anderem biogenen Material. Das Aktienkapital der AVAG von 3,4 Mio. Franken befindet sich im Besitz der 146 Gemeinden (67%), der ARA Thunersee und der Energie Wasser Bern EWB (je 15%) und Privaten (3%).
PPP-Modell eröffnet Biomasse neue Chancen
Die drei Anlagen zeigen nach den Ausführungen von Lorenz Bösch, ehemaliger Schwyzer Baudirektor und seit November 2010 Präsident des Vereins PPP Schweiz, dass sich für die Nutzung des Energiepotenzials aus Biomasse verschiedene Möglichkeiten eröffnen, wie es die drei Beispiele zeigen. Das PPP-Modell als Möglichkeit, öffentliche und private Partner zielgerichtet zu organisieren, bietet sich an, um Kapital für eine forciertere regionale Erschliessung des Biomassepotentials zu organisieren. Mittels PPP kann also auch der Nutzung von erneuerbaren Energien zusätzliche Dynamik verliehen werden.
Lorenz Bösch | Präsident Verein PPP Schweiz | 079 426 54 19 |
Heinz Gut | Geschäftsführer Verein PPP Schweiz | 079 400 57 09 |
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