Tobiolo Gianella
PPP entlastet die öffentlichen Finanzen, die öffentliche Hand behält die Projekthoheit bei den wesentlichen operativen und strategischen Entscheiden.
/*php echo date("d.m.Y", $this->tstamp);*/ echo substr($this->date, 0, -5); ?>
Die Schweiz punkto Einsatz der Elektronik international im Rückstand
Die Schweiz befindet sich bei der Durchführung von Prozessen zur Information, Kommunikation und Transaktion innerhalb und zwischen behördlichen Institutionen sowie zwischen diesen und den Bürgerinnen und Bürgern noch im Rückstand. Dieser Rückstand soll unter anderem durch „E-Government Schweiz“, das gemeinsame Programm des Bundes, der Kantone und Gemeinden, so bürgernah und so wirtschaftlich wie möglich gestaltet werden.
Der „Leitfaden Partnerschaften von Staat und Wirtschaft im Bereich E-Government und IKT“, der im März präsentiert wurde, soll Entscheidungsträgern sowie Projektleitern in Verwaltung und Wirtschaft unterstützen und praxisnahe Kooperationsmodelle aufzeigen. Die Erarbeitung des Leitfadens wurde durch die Geschäftsstelle E-Government Schweiz begleitet und durch den Wirtschaftsverband economiesuisse und die Schweizerische Post finanziell unterstützt. Der Leitfaden bildete heute Mittelpunkt einer Informationsveranstaltung des Vereins PPP Schweiz in Bern und wurde vom Autor Dr. Urs Bolz zusammen mit weiteren Fachexperten konzipiert und präsentiert. In der Praxishilfe werden die komplexen Fragestellungen strukturiert und Umfeld bezogen erläutert. Mit praktischen Checklisten und Entscheidungshilfen sollen Projektleiter in der Verwaltung schon frühzeitig abschätzen können, ob ein Vorhaben für eine Partnerschaft mit der Wirtschaft geeignet ist. Urs Bolz und Lorenz Bösch, Präsident des Vereins PPP Schweiz, gaben in Bern ihrer Hoffnung Ausdruck, dass der neue Leitfaden zu vielen neuen partnerschaftlichen Kooperationen in der Schweiz führen möge.
Keine Frage der Grösse einer Verwaltungseinheit
Gemäss Roland Kuttruff, Gemeindepräsident von Tobel-Tägerschen TG, Präsident des Verbandes der Thurgauer Gemeinden sowie Delegierter der Gemeinden im Steuerungsausschuss eGovernment des Bundes sollte E-Government für alle, Verwaltungen, Bevölkerung und Wirtschaft, ein Gewinn sein. Die heutigen Strukturen und bereits vorhandenen Teillösungen müssen aus seiner Sicht koordiniert und zu einem gemeinsamen Ziel geführt werden. Dabei sind die sehr unterschiedlichen Strukturen, Finanzen und Ressourcen zu beachten. „E-Government wird nur optimalen Nutzen bringen, wenn sich alle daran beteiligen können. Die Lösungen dürfen keine Frage der Grösse einer Verwaltungseinheit bleiben.“, führte Kuttruff aus.
Auch wirtschaftlich interessant
Stefan Walser, Leiter des Verwaltungssektors bei der Schweizerischen Post, beleuchtete anhand des Beispiels der EWID-Zuweisung im Rahmen der Registerharmonisierung, das 2008 und 2011 zwischen der Post, dem Bund und verschiedenen Kantonen abgewickelt wurde, die Erfahrungen aus der Praxis, die er als positiv bewertete. Aus seiner Sicht besteht ein erhebliches PPP-Potenzial im Bereich E- Economy. Studien bezeichnen die Schweiz punkto Wettbewerbsfähigkeit als Top, im Bereich E-Readyness als Mittelmass, im E-Government in den hinteren Rängen im internationalen Vergleich. Aus seiner Sicht sind neue technische Infrastrukturen und Abläufe erforderlich, die es erlauben, den Einsatz der Informatik in der Beziehung zwischen Staat, Wirtschaft und Bürgern auszubauen. So könnten die Tätigkeiten einer Dienstleistungsnation unterstützt und gleichzeitig deren Produktivität gesteigert werden.
Gesellschaftlich relevant
Für Peter Grütter, Präsident asut Schweizerischer Verband der Telekommunikation und Distinguished Fellow von Cisco Systems „verdeutlichen eGovernment, eHealth, eEducation, Open Data, Smart Grid, Smart Cities usw., wie tiefgreifend die Kommunikationstechnologie unsere Gesellschaft umpflügt!“. Grütter führte weiter aus: „Die traditionelle Rollenteilung zwischen Staat und Wirtschaft, das Zusammenspiel von öffentlichem und privatem Sektor, Zivilgesellschaft und Bürgerinnen und Bürgern wird neu geformt. Mehr an den jeweiligen Stärken orientiert als an hierarchischen Organisationsprinzipien. Aufgaben gemeinsam und vernetzt angehen erweist sich als wirkungsvoller und wirtschaftlicher als hierarchisch strukturiert und zentralisiert. Das ist der Kern moderner, technologiegestützter Kooperationspartnerschaften. Eigentlich typisch eidgenössisch.“
Anlässlich der Generalversammlung des Vereins PPP Schweiz, die der E-Gov-Veranstaltung voranging, wurde der Vorstand des Vereins durch die Zuwahl von Jean-Hugues Busslinger, Direktor des Centre Patronal in Paudex verstärkt. Das Centre Patronal vertritt die Anliegen von Arbeitgeberorganisationen, Berufsverbänden und anderen Institutionen.
Weitere Informationen:
Lorenz Bösch | Präsident Verein PPP Schweiz | 079 426 54 19 |
Heinz Gut | Geschäftsführer Verein PPP Schweiz | 079 400 57 09 |
Kommentare