Jacky Gillmann
PPP erfordert Überlegungen übers reine Bauen hinaus, was für alle Beteiligten von Vorteil ist.
Autor: Gerhard Grimscheid
Zeitschrift: Bauingenieur - Die richtrungsweisende Zeitschrift im Bauingenieurwesen, Sonderdruck aus Heft 3 und 4 (2011)
Seiten: 32
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Die Risikoverteilung bei einer Public Private Partnership (PPP) erfolgt nach einer Studie der ETH Zürich in der Praxis nach rechtlichen Rahmenbedingungen für die nicht-dispositiven Risiken und für die dispositiven Risiken weitgehend nach intuitiven, habitativen und opportunistischen Gesichtspunkten gemäss der Verhandlungsstärke der Partner. Es fehlen eindeutige klar strukturierte Entscheidungskriterien und Methoden zur kostenminimierenden Verteilung der Risiken in einer PPP, welche der öffentlichen Hand eine optimale Risikoverteilung entsprechend der rechtlichen Rahmenbedingungen, der fachlichen Kompetenz und der finanziellen Kapazität beider Partner ermöglicht. Das Institut für Bau- und Infrastrukturmanagement der ETH Zürich unter der Leitung des Verfassers konzeptualisiert ein mehrdimensionales Risikoallokationsmodell (RA-Modell). Dieses RA-Modell berücksichtigt einerseits die fachlichen Kompetenzen und Möglichkeiten beider Partner zur Beeinflussung des Eintretens und Minimierung der Tragweite der Risiken sowie andererseits die finanzielle Risikodeckungskapazität des Risikonehmers. Mit Hilfe des RA-Modells werden die Risiken bei einer PPP so verteilt, dass einerseits die unternehmerischen Anreize des Privaten zur Effizienzsteigerung geweckt und andererseits die haushaltstechnischen Überlegungen zur Sicherung der Standortqualitäten der öffentlichen Hand gesichert werden. Nur wenn die Risiken beider Partnern transparent sind und mit Hilfe klarer Entscheidungskriterien eine faire Risikoverteilung ermöglicht wird, lassen sich längerfristige Partnerschaften wie PPPs partnerschaftlich und wirtschaftlich erfolgreich abwickeln.In diesem Beitrag wird der erste Teil des RA-Modells „Risikominimierung“ vorgestellt. In zwei weiteren Beiträgen im Bauingenieur werden die Teile 2 und 3 des RA-Modells über „Zeitliche Risikobelastung“ und „Risikotragfähigkeit“ vorgestellt.In diesem Teil 1 wird die Forschungsmethodik erläutert sowie die Risikominimierung eines PPP-Projekts vorgestellt. Damit erhält die Praxis ein Entscheidungstool zur objektiven rationalen Aufteilung von Risiken für verschiedene Verteilungsszenarien.